Leben mit Teenagern: 9 Gründe, warum es wundervoll ist, einen Teenager zu haben

Teenager haben einen schlechten Ruf. Anstrengend und rebellisch sollen sie sein, kräftezehrend und eben echte Stinkstiefel. Und auch, wenn längst wissenschaftlich er- und bewiesen ist, dass unsere Heranwachsenden überhaupt nichts dafür können, weil sich in diesen Jahren des Erwachsenwerdens die vorderen Gehirn-Regionen noch mal komplett ändern und erweitern, fehlt uns vielleicht manchmal das Verständnis für diese, sagen wir, besondere „Phase“.
Nun hab ich wirklich lange nichts in meiner Rubrik „Gedanken beim Abschminken“ geschrieben. Und gestern Abend dachte ich so: Mensch. Ich find’s richtig toll einen Teenager zu haben. Denn neben dem MiniMenschlein gibt es noch meine Erstgeborene, große Tochter. Und sie zeigt mir jeden Tag, dass es wunderbar ist, auch einen Teenager zu haben.
Leben mit Teenagern

Leben mit Teenagern

  1. Englisch, Französisch, Latein – du kannst alle Sprachen, die du selbst in der Schule gelernt hast in Sachen Vokabular einfach nochmal auffrischen. Und wenn du Lust hast, auch dein mathematisches (Un-)Wissen polieren, geschichtliche Fakten wieder in den richtigen Zusammenhang bringen und dich voll und ganz in praxisbezogenen Physik-Anwendungen austoben.
  2. Ordnung. In Sachen Ordnung kannst du von einem Teenager aber sowas von lernen! Nämlich, dass es wirklich Wichtigeres gibt im Leben als eine keimfreie Bude. Ja, ich bin ordentlich. Und ja, mein Teeniemädchen auch. Aber hier und da fliegen Klamotten und das muss genau so! Manchmal gibt’s einfach Sinnvolleres, als Kleidungsstücke, die akribisch am Bügel hängen. So ist das!
  3. Chillen. Chillen ist auch so eine Sache, da kann sich so eine gestresste Mama ganz schön was abgucken vom Teenager-Kind. Oh nein, oh nein – das meine ich keineswegs abwertend, wenn auch mit Augenzwinkern. Tatsächlich brauchen Teenager mehr Schlaf und mehr Ruhephasen. Auch das hat die Wissenschaft längst bestätigt. Als arbeitende Mama, die alles immer schön haben, ihren Job perfekt machen und immerzu hübsch aussehen will – als solche wirst du lernen: Manchmal macht es ultraviel Spaß, einfach den ganzen Tag im Pyjama abzuhängen und zu sagen: Ich bin gerne eine Teenager Mama!
  4. Hab ich jetzt ,abhängen’ gesagt? Sagt man das noch? Ja, sagt man! Weiß ich, weil ich eine Teenagermom bin 😉 YEEY! (Das wird so geschrieben und genau so ausgesprochen, Bro!) Alter, alter ist übrigens ein bisschen out. Sagt man nicht mehr sooo oft. Ey dagegen. Ey ist wieder da. Ey, Bro – zum Beispiel. Und aus „meine beste Freundin“ wurde ja schon vor Jahren die BFF. Aber das wisst ihr sicher schon, Bro’s!
    Und eine Sache noch, da müsst ihr jetzt ganz stark sein: SCHEISSE ist auch uncool. Leider sagt man jetzt FUCK. Und wenn ihr das jetzt völlig verrückt findet, dann sagt: „Das ist ja craaaaazy.“ Oder wenn ihr mich total komisch findet, sag bitte nicht: „Du bist ja kooomisch.” Sagt: „Du bist ja creepy“. Wer süß ist, ist übrigens “cutiiiieeee”, und wer sich ganz sicher mit einer Vermutung ist, sagt: “Safe! Safe hab ich ne scheiß Note geschrieben!”
  5. Inneneinrichtung oder – ach kommt, ich bin ehrlich – wir brauchen nur einen Spiegel. Ja, auch das können wir von Teenagern lernen. Dass man sich einfach mal im Spiegel ansieht und sich so lieb hat, wie man ist! Wir müssen ja auch keine Choreografien davor performen. Aber einfach mal richtig reingucken statt wegducken.
  6. Musik – Oder nennen wir es: die Charts. Toll am Leben mit Teenagern ist: Du bist musikalisch so was von up to date! Du brauchst dir keine Spotify-Listen ansehen, du musst sie nicht einmal hören. Du brauchst auch kein Radio mehr. Das alles regelt dein Teenager für dich. Dank Dauerbeschallung aus dem Kinder- äh Jugendzimmer. Und: du wirst textsicher. Leider nicht in Songs, die dir gefallen, schon gar nicht wenn es sich um seltsamen Deutsch-Rap handelt (ich meine an dieser Stelle nicht die fantastischen Vier). Eher so Capital Bra, Apache & Co. Songs, die du am liebsten gar nicht kennen wollen würdest, aber deren Texte du dann doch kennst.
  7. Geschwister: Wenn das große Teenager-Kind noch kleine Geschwister hat, hast du den liebevollsten und geduldigsten Babysitter aller Zeiten. Ich bewundere meine große Tochter sehr, wie großartig sie sich um die kleine Schwester kümmert, wie sie einfach alles mit ihr unternimmt und ja – fast schon ein bisschen wie eine Mama (in der Variante „noch cooler“) ist.
  8. Ratgeber. Du kannst Ratgeber sein. Und du wirst voller Stolz sein, wenn du dich mit deinem Kind auf Augenhöhe über alle Themen dieser Welt unterhalten kannst. Wenn du die Argumente des Teenies ernst- und annehmen kannst. Weil du dich einfach an deine Zeit damals zurückerinnerst und weißt, wie du dich gefühlt hast. Und weil du aus deinen Erlebnissen “damals” schöpfen kannst.
  9. Letzter und schönster Punkt: Du kannst dich in vielen vielen Momenten, Situationen, Phasen einfach nochmal selbst sehen. Du kannst dich zurückversetzen in die Zeit, wie es früher war und wie du deine Eltern empfunden hast. Und egal, ob das ein schönes oder weniger schönes Gefühl ist. Es wird aus dir etwas machen. Eine glückliche Teenie-Mom.

In diesem Sinne: Unsere Kleinsten werden alle groß. Gehen wir den Weg gemeinsam. Lernen wir von Ihnen. Und vergessen nicht: Das wichtigste ist, immer einen gemeinsamen Weg der Kommunikation zu finden. “Lass mal reden, Bro!”

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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Man hat auch immer eine sehr gute Shoppingberaterin und zu Starbucks geht sie auch gern mit!

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  • Ich glaube so schön ist es nur mit einem Mädchen und nicht mit einem Jungen

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    • Hihihi, kenne ich von meinem Sohn. Ergänzung: Man kennt dann auch alle Namenhaften Youtuber und entdeckt ganz neue Seiten (Hobbys) an seinem Kind 🙂

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    • Da muss ich ganz klar widersprechen. Unser 15 jähriger ist sowas von ruhig, entspannt und hilfsbereit – so war ich – als Mädchen – nie während der Pubertät. Ich habe den Gedanken quasi genau andersrum. Aber ich schätze, das hängt alles auch mit der vorherigen Erziehung zusammen. Entspannte, geduldige aber konsequente Eltern sorgen für gute Kinder.
      Meine Tochter wird bestimmt ganz furchtbar 😱😂

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  • Stimmt, ich bin auch total gerne eine Teenie-Mama und genieße die Zeit mit meiner Großen. Die Abstriche bei der Ordnung fallen mir schonmal schwer, aber es gibt so viel tolles zusammen zu erleben

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  • Ein so schöner Text. Ich habe einen Teenage-Jungen und ich bin sehr ungeduldig. Aber, allmählich kapiere ich, dass ich mehr Takt und Geduld haben soll und wir haben eine gute Kommunikation. Und was die Ordnung im Zimmer angeht, finde ich jeden Tag zwei Socken irgendwo im Zimmer liegen. Ich glaube, man sagt jeden Tag mit einem ruhigen Ton: “Du könntest dies und das machen. Es macht mich glücklich…” und das hat einen Effekt, einmal wenigstens. …

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