Jedes Kind ist gleich viel wert: Kinderarmut in Deutschland

Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. Und leider ist es jetzt nicht so, dass unsere Politik proaktiv etwas dagegen unternimmt. Leider ist es nicht so, dass die Zahl sinkt. Leider sehen die Fakten so aus: Die Zahl armer Kinder steigt von Jahr zu Jahr. Rund 3 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, das zeigen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Etwa 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche beziehen Grundsicherungsleistungen, knapp 1 Million Kinder davon wachsen in Alleinerziehenden-Haushalten auf. Jetzt, zum Wahljahr 2017, will ein Bündnis rund um das Deutsche Kinderhilfswerk wissen: Was tun die Parteien? Wie sehen ihre Programme aus? Wir alle können mithelfen, damit arme Kinder in der Politik mehr Beachtung bekommen:

Jedes fünfte Kind … Diese Zahl bestätigt: Armut hat viele Gesichter. Armut ist viel weiter verbreitet, als wir alle ahnen. Arme Kinder haben arme Eltern. Und ja, die Eltern sind dafür verantwortlich, ihr Kind groß zu ziehen. Aber es gibt Bereiche, da ist der Staat gefragt – er muss die Rahmenbedingungen schaffen. Denn Kinder sind unsere Zukunft, unsere potenziellen Rentenzahler, unsere potenzielle Wirtschaftskraft. Es ist also wichtig, dass Kinder uneingeschränkten Zugang zu Bildung haben, durch Unterstützung vom Staat.

Kinderarmut in Deutschland

Den größten Risikofaktor aber macht die materielle Armut aus. Armut heißt, dass diese Kinder, jedes fünfte in Deutschland, einen ständigen Mangel in der Grundversorgung haben.
Es ist also nicht nur so, dass Armut die Bildungschancen von Kindern einschränken kann, sondern eben auch ihre gesundheitliche Entwicklung und die sozialen Beteiligungsmöglichkeiten.
Eigentlich aber muss es doch total egal sein, in welche Umstände Kinder geboren werden, wie und wo sie am morgen aufwachen oder welchen äußeren Einflüssen sie im Laufe ihres Lebens ausgesetzt sind. Es muss egal sein, ob es Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund oder vielleicht sogar Geflüchtete sind. Wichtig ist: Jedes Kind ist gleich viel wert.
Die UN-Kinderrechtskonvention gewährleistet allen Kindern und Jugendlichen ein eigenständiges Recht auf einen angemessenen Lebensstandard. Und dennoch haben wir Kinderarmut in Deutschland. Um die Ecke, in der Schulklasse, in der Kindergartengruppe, in der Stadt wie auf dem Land. Ich sage es noch einmal: Jedes fünfte Kind ist betroffen. Wir mögen uns nicht ausmalen, dass unsere eigenen Kinder eines Tages dazu gehören. Aber wissen wir es?

Wir alle können etwas tun. Wir Blogger können unsere Stimme nutzen und unsere Leserinnen für dieses Thema sensibilisieren. Wir als Mütter können mit Sachspenden an die richtigen Stellen Dinge an die weitergeben, die es wirklich nötig haben. Und wir alle können diese Online-Petition unterschreiben, die das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit der Nationalen Armutskonferenz, dem Verband Alleinerziehender Mütter und Väter, der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie, dem Deutschen Kinderschutzbund sowie dem Zukunftsforum Familie ins Leben gerufen hat. Im Herbst 2017 ist Bundestagswahl. Und die eben genannten Institutionen erheben ihre Stimme – und brauchen unsere. Was sind die Konzepte unserer Parteien? Was tun sie, um die Ungerechtigkeiten zu beseitigen? Wie fließen Kinder überhaupt in die Programmdebatten der Parteien zur Bundestagswahl ein? Die Forderungen sind naheliegend, denn das Aufwachsen bei Kindern darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen:

1. Das Existenzminimum von Kindern muss realistisch ermittelt werden – und zwar nach den tatsächlichen Bedürfnissen! Die Hartz IV-Sätze für Kinder basieren aktuell auf ungenauen Rechnungen und willkürlichen Abschlägen.

2. Die Ungerechtigkeiten in der Familienförderung müssen abgebaut werden. Heißt: Arme Familien müssen mindestens in gleicher Weise gefördert werden, wie Familien mit höheren Einkommen entlastet.

3. Staatliche Unterstützung muss einfach gestaltet und leicht zugänglich sein. Derzeit gehen viele Hilfen an den Familien und Kindern, die diese brauchen, vorbei.

Picken wir uns zum Beispiel das Thema “aktuelle Hartz IV-Sätze für Kinder” raus. Sie sind de facto viel zu gering bemessen und machen eine gesellschaftliche Teilhabe nicht ausreichend möglich. Natürlich gibt es in Kindergärten und Schulen Befreiungsanträge für Kinder aus armen Familien, wenn es zum Beispiel um die Anschaffung von Büchern oder der Unterstützung bei Betreuungsplätzen geht. Und bei anstehenden Ausflügen wird durch die staatlichen Einrichtungen immer hingewiesen: Wer sich die Kosten für den Ausflug des Kindes nicht leisten kann, möge sich in der Einrichtung, also Kindergarten oder Schule melden und dann finde sich ein Weg – zum Beispiel, in dem dann die Fördervereine die Kosten tragen und ALLEN Kindern der Gruppe oder Klasse ermöglicht wird, an einem Ausflug teilzunehmen. Das sind kleine, aber wirkungsvolle Dinge.
Nun gehen diese Kinder aber irgendwann nach Hause. Ob nach dem Kindergarten oder nach der Schule: Zuhause sollen sie nicht nur warme Mahlzeiten bekommen. Es geht auch darum, dass Eltern überhaupt Zeit für Fürsorge haben müssen. Zeit mit Mama oder Papa. Dass Kinder eine Infrastruktur haben, die sie nutzen können. Dass sie Geld für ausserschulische Aktivitäten und Hobbys haben, die sie zu starken Menschen machen. Dass sie keine Ausgrenzung erfahren, weil sie arm sind. Dass sie, wie wir alle, Teil unserer Gesellschaft sind, ein wichtiger Teil, auf den wir schauen – den wir hegen und pflegen.

Was wir also tun können:

// Die Petition hier unterschreiben
Ich habe mich schon eingetragen!

// Familien unterstützen.
Ich bin in der Flüchtlingshilfe aktiv und kann nur jedem empfehlen, dies ebenso zu tun. Es macht große Freude, anderen große Freude zu bereiten!

// Kinderkleidung oder Spielzeug an die richtigen Stellen weitergeben. Im Dorf meiner Familie gibt es von der Diakonie zum Beispiel ein kleines Lädchen, da können alle alles hinbringen. Bedürftige können für kleines Geld einkaufen. Das ist eine gute Sache und gibt es mittlerweile überall!

Lasst uns über den Tellerrand blicken. Lasst uns mit offenen Augen durchs Leben gehen und helfen, wo wir können. Und lasst uns unsere Stimme nutzen, damit die Politik Bedingungen schafft, Kinderarmut in Deutschland zu senken!

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