Unser Alltag ist ihre Kindheit

UNSER ALLTAG IST IHRE KINDHEIT. Als Lina geboren wurde, las ich irgendwann und irgendwo diesen so so wichtigen Satz, der mich ständig beschäftigt. Es gibt Tage, da kreisen meine Gedanken um diesen Spruch, weil ich ihn so treffend und so wunderbar finde. Und er mir gleichermaßen auch einen Stich versetzt. Dann nämlich, wenn ich mich frage, ob ich wirklich alles richtig mache als Mutter. Ob ich hier und da nicht hätte noch besser sein können.

Unser Alltag ist ihre Kindheit

Als Lina geboren wurde, las ich irgendwann und irgendwo diesen so so wichtigen Satz, der mich ständig beschäftigt. Es gibt Tage, da kreisen meine Gedanken um diesen Spruch, weil ich ihn so treffend und so wunderbar finde. Und er mir gleichermaßen auch einen Stich versetzt. Dann nämlich, wenn ich mich frage, ob ich wirklich alles richtig mache als Mutter. Ob ich hier und da nicht hätte noch besser sein können.

Unser Alltag ist ihre Kindheit

Es sind die Tage des Zweifelns, und ich bin überzeugt, ihr kennt sie alle. Meistens sind es Tage, an denen ich mich mit Kindern, Job, Haushalt und Leben gänzlich überfordert fühle. Dann wirble ich wie eine Irre durch die Wohnung, um all meinen Aufgaben gerecht zu werden, um gesundes Essen auf den Tisch zu stellen, die Wäsche parat zu haben und bitteschön auch noch eine glänzende Bude.
Und wenn ich so hin- und herhetze fällt mir irgendwann dieser Satz ein. Denn allem voran will ich eine liebevolle Mutter sein, die zuhört und sich Zeit nimmt. Die nah an ihren Kindern dran ist, sie auch ohne Worte versteht, sie beschützt und sie auf den richtigen Weg lenkt.
In all der Hetze des Alltags halte ich manchmal inne. Spätestens wenn mir UNSER ALLTAG IST IHRE KINDHEIT einfällt.
Dieser Satz macht mich ruhig und überlegt, er entschleunigt mich. Denn dann schnappe ich mir die Kinder, lasse alles stehen und liegen und widme mich nur ihnen. Ob mit einem Spiel, dem Basteln, gemeinsamem Musikhören mit der Großen, zu lauter Musik tanzen, mit den Kids Kochen oder Backen, Kuscheln im Bett, die Laterne ausführen, oder einfach ganz viele Bücher mit der Kleinen lesen.Dieser Satz ist so wichtig für mich, weil er mich immer wieder von meinen hohen Anforderungen an mich selbst auf den Boden holt. Und mir damit auch etwas von dem Druck nimmt, den ich mir selbst auferlege.
Mit dem täglichen Stress ist es manchmal wie verhext, aber ich WILL, dass frisch und gesund gekocht wird. Ich WILL, dass die Wohnung super aussieht. Ich WILL selbst übrigens auch gut aussehen. Ich WILL einen großartigen Job machen, in allem was ich tue. Aber all das, das schafft man nicht. Ich schaffe es nicht.
Jedenfalls nicht auf Dauer. Und wenn mir dieser Satz in den Sinn kommt, denke ich – wie konnte ich nur diesen anderen Sachen so viel Bedeutung beimessen, wenn ich doch zwei Kinder habe, die das Wertvollste sind, was mir geschenkt wurde. Wieso um alles in der Welt schleicht sich im Alltag so viel unbedeutendes ein, wieso bekommen unwichtige Dinge so eine Gewichtung, wenn man sich doch einfach zufrieden zurücklehnen und das Glück genießen könnte?
Es sind diese Tage an denen ich mich frage: Was maße ich mir nur an, mich dermaßen selbst zu stressen, wenn es doch eigentlich gar keinen Grund dafür gibt? Außer mir selbst. Denn ich bin der Grund. Und ja, vielleicht auch ein bisschen die Zeit, in der wir leben.
Manchmal gehen meine Gedanken noch weiter. Und dann denke ich: FRÜHER WAR ALLES BESSER. Ich weiß es natürlich nicht, denn ich lebe im hier und jetzt mit meinen Kids. Ich weiß nicht, wie das Leben als Mama vor 30, 50 oder 90 Jahren war. Ich stelle es mir aber entspannter vor. Vielleicht nicht gerade besser, ok. Aber entspannter. Ob es so ist, keine Ahnung. Aber dieser Gedanke beschäftigt mich häufig.
Wir Eltern, nein, wir Menschen, haben heute doch so viel zu bewerkstelligen. Der ganze Bürokratie-Kram mit Ämtern, Versicherungen, Kindergärten und Schulen. Die ganze Familienorga – überquillende Kalender, volle Speicherkarten, die geleert und Fotos, die digital sortiert werden wollen. Irgendeine Whatsapp-Nachricht blinkt immer auf, die wir prompt beantworten wollen, E-Mails trudeln ein, die gelesen werden wollen, selbst der Terminplan der Schule meiner großen Tochter ist digital – wer wissen will, was passiert, muss regelmäßig reingucken, um alle Daten parat zu haben. Zettelchen nach Hause mit Remindern waren gestern. Alles ist digital.
Permanent neue Eindrücke, permanent neue Inspiration. Und so bin ich an machen Tagen im Monat dauergestresst. Nicht wegen meines digitalen Lebens – vielmehr aus der Masse an allem.Und dann wünsche ich mich zurück nach damals. Damals, als Turtleneck noch Rollkragen und Voucher noch Gutschein hieß. Mamas mit ihren Kindern im Sommer stundenlang am See oder im Freibad waren, Tag für Tag, den ganzen Sommer.
Und sie danach ihre Einkäufe im Ort und zu Fuß erledigt haben, und nicht entscheiden mussten, welche der 28 Geschmacksrichtungen es denn am Abend für den Papa bei den Erdnüssen sein soll. Ich wünsche mir oft eine Zeit ohne Whatsapp – ich verfluche es! Gefühlt eine Million Nachrichten pro Woche und ich komme einfach nicht hinterher. Ich wünsche mir ein Leben ohne das ständige Sichern aller Fotos und Daten in irgendwelchen Clouds und auf externen Festplatten. Ein Leben ohne Backups. Ohne das mühsame “sich vorstellen und anbiedern”, um einen Kitaplatz und damit Spielgefährten für das Kind zu finden.
Damals, als Mamas entscheiden konnten, ob sie arbeiten oder nicht-  und es nicht mussten, um mit der Familie über die Runden zu kommen.
Ich liebe meine Arbeit und ich will sie nicht wieder hergeben. Aber eine Mama heute macht Kinder, Job, Haushalt, Mann ( ;)) und die ganze Orga. Eine Mama früher hat die Kinder und Haushalt gemacht. Und meistens noch auf dem eigenen Hof gearbeitet. Hart gearbeitet. Viele Stunden, Jahr für Jahr. Ohne Urlaub, ohne Pausen. Aber eben auch ohne all diese permanenten Hinweise und Eindrücke von außen. Als Bloggerin lebe ich durch und durch ein digitales Leben. Ich schätze es. Ich konsumiere meine Tageszeitung digital, ich kaufe viel online, liebe aber auch kleine Bioläden, die Gemüsekiste vom Bauern und den Markt um die Ecke. Für mich ist es die Mischung. Aber dieses digitale Leben kann einen auch manchmal in Stress versetzen. Stress, den wir Mamas eigentlich gar nicht gebrauchen können. Davon haben wir eh schon genug.
Ich weiß auch: Jammern bringt uns alle nicht weiter und möglicherweise ist mein Blick in Stressmomenten auch verklärt. Aber es geht mir um das große Ganze, die Tatsache, was wir Mamas, Frauen, Menschen heute alles parallel machen, schaffen, bewerkstelligen MÜSSEN. Wir alle sind Heroes. Supermamis. Meistens nur für unsere Kinder.
Ganz bestimmt auch für unsere Männer. Aber gewiss immer sollten wir es für uns selbst sein, und sehen, was wir schaffen und erschaffen. Wir sind richtig gut so, wie wir sind – nur ein bisschen zu gestresst. Und mir hilft da manchmal eine digitale Entschleunigung. Nun bin ich Bloggerin, so ganz ohne www ist das Leben also auch nicht optimal. Aber es gibt einen Zwischenweg. Mal ein paar Tage kein Whatsapp und immer zwischendurch einfach das Smartphone ausschalten. Im Prinzip: Stress von außen abbauen, um Zeit für das Wesentliche zu haben, die Kinder. Denn was ich auf keinen Fall will: Dass mich die Kinder als dauergestresste Mama empfinden. Ich bin fröhlich und so sollen mich auch die Kinder erleben. Einatmen Ausatmen. Smartphone aus.
UNSER ALLTAG IST IHRE KINDHEIT.

 

 

Foto: Bina Terré Photography

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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Lady Stil
    1. Juli 2016 12:00

    Da bin ich Eins zu Eins bei Dir!

    Antworten
  • Danke dir für diesen wundervollen Artikel. Und danke für die Erinnerung an das wichtigste im Leben als Mama.
    ☆ Euer Alltag ist ihre Kindheit ☆
    Danke für dieses alles auf den Punkt bringende Mantra. Es wird mich ab sofort begleiten.
    Liebe Grüße, Lena (Zweifachjungsmama)

    Antworten
  • Ich gratuliere Dir zu diesem sehr gelungenen Beitrag, der meiner nach auf ehrliche Weise unsere Frauen-Realität widerspiegelt. Und natürlich viel über uns selbst und unsere Ansprüche, die wir an uns stellen, verrät. Einmal weniger ist einmal mehr- an diese Devise müsste man sich öfter einmal halten. Ich habe übrigens zum Thema “Alltag” auch vor kurzem einen Artikel geschrieben: Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Du ja mal bei mir vorbeischauen: https://mammamiamitzweimaeusen.wordpress.com/2016/01/04/das-tagtaegliche-erschoepft-mich-l-van-beethoven/
    Viele Grüsse und mach weiter, Dein Blog gefällt mir!

    Antworten
    • Leonie Lutz
      1. August 2016 12:00

      Liebe Claudia,
      ich habe gerade deinen Artikel gelesen. Wow! Du hast eine sehr besondere Art zu schreiben. Besonders gut! Hat mir sehr gefallen! Dein Mann arbeitet auch im Homeoffice, also ihr beide – habe ich das richtig verstanden? Uii, das ist bestimmt nicht gerade unanstrengend … Viele Grüße! Leonie

      Antworten
  • Hej,du schreibst mir aus dem ♡ das Zitat hängt neben zwei weiteren an meiner Pinnwand.

    Antworten
  • Da hast Du wieder einmal etwas sehr Schönes und Wahres geschrieben. Und zum Nachdenken angeregt… Wenn ich demnächst mal nicht mobil erreichbar bin, weißt Du warum… Man hat wirklich immer sein Smartphone parat und unsere Kleine mit ihren 7 Monaten guckt auch schon immer hin;-) Danke Dir für diesen schönen Artikel!!!

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