Meine Arbeit für CFI Kinderhilfe
“Niemals geht man so ganz”, sagen wir Kölner, wenn wir Abschied nehmen und spielen auf den Klassiker von Trude Herr an, den sie mit Wolfgang Niedecken und Tommy Engel interpretierte. Wenn ich “Niemals geht man so ganz” höre, habe ich immer ein Tränchen in den Augen. Denn so ist das, wenn man Abschied nimmt. Auch ich nehme Abschied – von meiner ehrenamtlichen Arbeit als Botschafterin für CFI Kinderhilfe. Natürlich aber behalte ich mein Patenkind Seyha, natürlich werde ich ihn und das Kinderdorf “Light Of Hope” weiterhin unterstützen. Nur eben nicht mehr als Botschafterin. Denn Botschafterin zu sein, dazu gehört auch, für das Projekt auf Reisen zu gehen. In meinem Fall, dass ich mich im Kinderdorf blicken lasse und mir ein eigenes Bild mache, wie es den Kindern geht. Das habe ich 2018 nicht geschafft und nun ist 2019 auch fast vorbei und ich war wieder nicht dort. Es ist nicht einfach, so ein Ehrenamt in den Alltag mit Familie und Job zu integrieren. Ich habe es versucht und auch im vergangenen Jahr über das Kinderdorf berichtet. Und immer dann, wenn ich dachte, es wäre gut, noch einmal hinzufahren, kam das Leben dazwischen – oder meine Angst.
“Wenn du nochmal hinfährst, wirst du wenigerAngst haben. Du weißt ja, was dich erwartet”, haben mir viele gesagt. Aber so ist und war es nicht. WEIL ich wusste, was mich erwartet, hatte ich eine solche Angst. Ich habe nach meiner letzten Reise lange gebraucht, um wieder hier im Alltag bei meiner Familie anzukommen. Die teils miserablen Zustände vieler Kinder, die grenzenlose Armut, das werde ich nie vergessen. Viele Bilder bekomme ich bis heute nicht aus dem Kopf. Und das ist gut. Das hat mich geprägt und geerdet. Es hat mir aber auch und vor allem gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir die Kinder am anderen Ende der Welt auf dem Schirm haben. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was Spendengelder bewegen und bewirken können. Weil es diesen Kindern, die im Kinderdorf sein dürfen, in all der Armut noch am besten geht und sie liebevolle Bezugspersonen haben, die sie auf ihrem Weg ins eigene Leben begleiten.
Dennoch: Ich mag keine halben Sachen. Botschafterin zu sein, vor Ort aber nichts zu bewegen, das passt für mich nicht zusammen. Mein Amt gebe ich ab, meine Verbundenheit zu meinem Patenkind wird bleiben. Auch die zu Anja und Marianne von CFI, mit denen ich gemeinsam so viel erlebt habe … Ich danke euch für euer Vertrauen, die vielen Umarmungen und eure liebevolle Sicht auf die Dinge.
“Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
es hat seinen Platz immer bei dir.”