Digital-Fragen an Andrea Reif

Andrea Reif aus München ist Mutter von 3 Kindern, Inhaberin einer Agentur, Bloggerin und Medienkompetenz Trainerin. Eher zufällig entstand bei ihr die Idee, Medienkompetenz Abende mit Eltern und Kindern aus der Klasse ihres Sohnes zu machen. Mittlerweile bietet Andrea diese Workshops und Elternabende einmal im Monat an. Wie das so ist, wenn Eltern und Kinder gemeinsam einen Abend über Medien und deren Nutzung sprechen, davon hat sie mir erzählt:

kinder digital begleiten Digital-Fragen an Andrea Reif

Leonie: Liebe Andrea, du veranstaltest einmal im Monat Elternabende für Eltern in deinem Büro in München. Wenn Eltern und Kinder digital zusammen kommen – gibt es da viele Gemeinsamkeiten?

Andrea: Spannenderweise gibt es da sehr viele Gemeinsamkeiten! Die Kids wissen nämlich eigentlich sehr gut, was richtig und falsch ist. Die Verlockungen im Netz sind nur oft einfach zu groß. Und dann fangen die „Probleme“ an. Daher versuche ich gerade durch meine Herangehensweise des „Finden der Gemeinsamkeiten“ den Eltern zu zeigen, wie kompetent ihre Kinder „eigentlich“ sind. So baue ich zu Beginn erstmal die Vorurteile ab. Das ist die beste Basis um dann gemeinsame Regeln, Wünsche und alles weitere zu besprechen.

Das Internet, wie wir Eltern es kennen und nutzen ist in Teilen eine ganz andere Welt, als das Internet bzw. die Plattformen unserer Kids. Sind das auch deine Erfahrungen in den Workshops?

Die Generation Z – also unsere Kinder – wachsen einfach mit dem Netz auf. Sie kennen die Zeit vor dem Internet und Smartphone nicht. Sie lernen Dinge viel schneller – sind viel mutiger und neugieriger wie viele Erwachsene im Umgang mit den digitalen Medien.  Sie trennen gar nicht so stark zwischen Offline und Online, wie wir Eltern es noch tun.

Gibt’s ein Thema, das immer wieder besprochen wird? 

Mit das größte Streitthema ist eigentlich immer die Nutzungszeit. Daher lasse ich Kinder und Eltern immer unabhängig voneinander aufschreiben, wieviel Nutzungszeit am Tag in ihren Augen sinnvoll wäre. Und witzigerweise gehen die Vorstellungen von Eltern und Kinder da eigentlich nie stark auseinander. Meist liegt sie hier zwischen 1-2 Stunden am Tag.

Thema Computerspiele – dein Sohn selbst spielt Minecraft, bei deinen Elternabenden ist auch Fortnite Thema. Inwiefern sehen Kinder die Spiele kritisch?

Die Kinder sehen die Spiele meist nicht kritisch. Denn sie kennen und verstehen die Gefahren wie Chats oder ähnliches meistens nicht.

Und Eltern?

Auch die Eltern finden die Spiele meist nur blöd, weil es „Ballerspiele“ sind. Auch die Gefahren wie Chats und Co kennen sie meist nicht. Wenn ich das anspreche, dann ist das auf beiden Seiten meist ein Eyeopener.

andrea reid

Erschrickt es dich manchmal, wie wenig manche Eltern von der digitalen Welt ihrer Kids wissen?

Tatsächlich ist das Thema Unwissen und Desinteresse in meinen Augen das größte Problem an dem Thema Mediennutzung und Medienkompetenz.
Viele Eltern interessieren sich gar nicht dafür, was ihre Kids da genau am Handy machen.
In jedem Workshop wird seitens der Kinder eigentlich immer der Wunsch geäußert, dass die Eltern sich mal neben die Kids setzen und sich die Spiele oder Apps mit anschauen, die ihre Kinder nutzen.

Was erarbeitet ihr in deinen Workshops?

Mir geht es darum mit meinem Workshop einen Impuls zu setzen, dass Eltern und Kinder sich gemeinsam offen und ehrlich mit dem Thema Mediennutzung und gemeinsame Regeln auseinandersetzten. Mein Workshop kann hier verhärtete Krusten aufbrechen. Die oftmals sehr genervten Eltern und die Kids merken, wenn sie sich offen und Verhandlungsbereitschaft zeigen, dann erhalten Eltern und Kinder am Ende eine viel entspanntere Situation rund um das Thema Smartphone und Mediennutzung. Um das zu erreichen braucht es eine gemeinsame Basis und Verständnis. Diese versuche ich den Familien mit meinem Workshop zu geben.

Elternabende & Workshops

Wenn ich aus München und Umgebung komme – wie kann ich an einem deiner Elternabende teilnehmen?

Mein Elternabend findet einmal im Monat statt. Die genauen Termine findet man hierZudem mache ich mit Gruppen von mindestens 6 Familien (also mindestens 1 Elternteil und Kind je Familie) gerne auch eigene Workshop Termine.

Wie bringst du Kids und Eltern auf einen gemeinsamen „Nenner“?

Ich denke, ein Mediennutzungsvertrag ist die Basis. Ganz wichtig finde ich, dass es hierbei um Regeln für Kinder und Eltern geht! Das zweite, was ich wirklich wertvoll finde sind Apps zur Begrenzung von Zeit und Apps. Die können den täglichen Umgang in der Familie wirklich sehr entspannen.

Vielen Dank, liebe Andrea für deinen Einblick! 

 

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