Unfassbar anstrengend, unfassbar gut: Wenn Kinder größer werden …

Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Das eine ist glückselig und will Purzelbäume schlagen, weil aus der Kleinsten ein so wunderbarer MiniMensch geworden ist. Das andere ist wehmütig ob der Babyjahre, die im Nu verflogen sind und –  wenn auch anstrengend – unersetzlich nah waren. Wenn Kinder groß werden, wenn sie selbstständiger werden, dann ist das kräftezehrend und wunderbar zugleich.

wenn kinder größer werden

Wenn Kinder größer werden

Das kleine Baby im Arm. Immer nah. Immer da.
Der Duft, den du nie vergisst.
Ein kleines, zerbrechliches Wesen, das dich braucht, das dir vertraut.

Und es liegt in der Natur der Sache: Es wird groß. Zu einem eigenständigen Persönchen. Mit Ecken und Kanten, die auch du hast.

Und dann gibt es diese Momente im Alltag, in denen dir bewusst wird, was sich alles so verändert hat. Du schaust Fotos aus dem ersten Babyjahr. Bist erstaunt, wie weit das alles weg scheint. Und dann blickst du ins Jetzt. Siehst Dinge, die vielleicht für andere banal erscheinen, für dich aber die Highlights eines jeden Tages sind.

​Heute sind mir viele solcher Momente in den Sinn gekommen. Ich dachte daran …

… Wie toll, dass wir beim Essen einfach alle selbst an den Tisch laufen und jeder seinen Platz kennt …

Wie goldig, wenn wir uns alle am Abend austauschen und selbst die Kleinste von ihrem Tag berichten kann.

Wie grandios, wenn sich die Kleinen selbst auf ihrem Tritthocker die Hände waschen.

Wie sie sich selbst anziehen möchten und wütend werden, wenn sie hier und da dann doch noch an ihre Grenzen kommen.

Wie sie sich im Rollenspiel verlieren können und du ihnen stundenlang zusehen kannst.

Wenn sie ganz eigenständig aus ihrem kleinen Bett mit den Füßchen heraus stapfen.

Wenn sie dich am Morgen lautstark rufen und durchgeschlafen haben.

Wenn sie deine Worte übernehmen und die Sätze genau so bilden, wie du das tust.

Wenn sie so schnell auf ihren Beinchen unterwegs sind, dass sie dir strahlend entgegen sausen.

Wie sie dich mit Ignoranz strafen, weil du sie zu früh aus dem Kindergarten holst und sie doch eigentlich noch bleiben wollten.

Wie sie dir zeigen, wie schön es ist, den Blick fürs Detail zu haben.

Wie sie jede noch so kleine Ameise begutachten.

Wie sie die vertrocknetsten Blätter im Herbst sammeln und darauf bestehen, dass genau die angemalt werden.

Wie sie dir kiloweise Kastanien ins Haus schleppen und du nicht mehr weißt, wohin damit.

Mit welch mürrischem Gesicht sie dich bestrafen, wenn es im Supermarkt keine Süßigkeit gibt.

Wie viel Kraft sie einsetzen, um sich Gehör zu verschaffen, wenn du mal am Telefon bist.

Wie sie auch mal toben und treten, wir nicht mehr weiter wissen, der Verstand aber sagt: Das ist gut so, das ist die Autonomiephase.

Wie sie hochkonzentriert beim Malen sind und wir in dem Moment dabei sind, wenn sie erstmals eine Person zeichnen, die man auch tatsächlich erkennt.

Wie sie auf dem Laufrad immer schneller und schneller und mutiger werden.

Wie sie lernen, selbst auf die Schaukel zu steigen und so glücklich und stolz sind, die Schaukel selbst in Bewegung setzen zu können.

Wie wir lernen, auch mal loszulassen.

Wie wir zusehen, wenn das Kind mit der Kinderschere schnippelt und Sorge haben, die Sache mit der Schere könnte ja vielleicht doch schief gehen.

Wie wir begreifen, dass jedes Wort, jedes Gefühl von unseren Kindern verstanden wird.

Wie wir all die Liebe, die wir schenken, zurückbekommen, wenn die kleinen Arme unseren Hals fest umschlingen …

Wir werden alle groß. Ein bisschen Kind bleibt immer, davon bin ich überzeugt. Spätestens, wenn wir selbst Kinder haben.

Unfassbar anstrengend können Kinder sein. Unfassbar kräftezehrend die kurzen Nächte.

Unfassbar gut ist es aber, sie bei sich zu haben.

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