Notfallpass für Schüler*innen

Anfang des Jahres haben die Gymnasiallehrerin Anika Osthoff und ich unser gemeinsames Workbook für Lehrkräfte veröffentlicht: Schüler digital begleiten {mehr lesen hier; Podcast hören hier}. Wir sind unglaublich glücklich, wie viele Lehrer*innen es bereits nutzen und darüber, dass Lehrende ihre Schulleitungen für unser Workbook begeistert haben und eine Schullizenz wahrnehmen. DANKE! Anika und mir liegt besonders unsere einfache aber sehr wirkungsvolle Idee des Notfallpasses am Herzen. Wir finden: Jedes Schulkind mit eigenem Smartphone sollte einen Notfallpass im Mäppchen haben. Daher haben wir uns entschieden, diesen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Lehrer*innen können ihn an dieser Stelle runterladen, mit den Schüler*innen ausfüllen und laminieren. Oder einfach selbst kreativ werden und im Unterricht einen eigenen Notfallpass gestalten. Entsprechende Hinweise und Informationen geben wir in diesem Beitrag.

Notfallpass für Schüler*innen

Warum ein Notfallpass?

Mit dem Notfallpass wird Schüler*innen für den Fall der Fälle Hilfe an die Hand gegeben. Häufig erleben Kinder und Jugendliche eine große Scham, wenn sie „digitale Schwierigkeiten” haben. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass sie von Fremden angesprochen wurden und sie die Situation ängstigt. Dies kann auch sein, wenn sie Cybergrooming erleben, also die konkrete Anbahnung von Fremden im Netz mit dem Ziel eines sexuellen Kontakts. Manchmal aber sorgen sich Kinder auch aus anderen Gründen. Weil sie etwas falsch geklickt, abonniert oder weitergeleitet oder sie eine beängstigende WhatsApp-Nachricht erhalten haben. Die Probleme sind vielfältig und fühlen sich für Kinder häufig riesengroß an. Teilweise beschließen sie, die Eltern nicht ins Boot zu holen, aus Sorge, die könnten ihnen das Smartphone wegnehmen. Und das ist eine Sache, die wollen Kinder und Jugendliche nicht riskieren. Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass Kinder wissen, an wen sie sich bei digitalen Nöten wenden können. In der Schule kann das eine anonymisierte E-Mail-Adresse sein. Möglich ist auch ein herkömmlicher Notfall-Briefkasten, in den Schüler*innen ihre Sorgen stecken können. Am sinnvollsten erachten wir jedoch den Notfallpass. Wir empfehlen dessen Einsatz spätestens an weiterführenden Schulen in Klasse 5. Dieser kann gemeinsam gebastelt, als Poster ausgehängt oder im Visitenkartenformat für das Portemonnaie/Mäppchen an die Schüler verteilt werden.

Was sollte im Notfallpass drinstehen?

Ein Notfallpass sollte die nachfolgenden Punkte beinhalten:

  • ANSPRACHE. Du fühlst dich online nicht wohl? Deine Bilder wurden gegen deinen Willen verbreitet oder sogar verändert? Du wirst bei WhatsApp, YouTube, Instagram, Snapchat, Tellonym oder TikTok gemobbt? Die Beleidigungen anderer belasten dich? Dich hat jemand angeschrieben, den du nicht kennst und das kommt dir komisch vor? Oder machst du dir wegen einer anderen Sache, die dir im Internet passiert ist, sorgen? Dann kannst du dir Hilfe holen.
  • HILFE. Wende dich auch bei Online-Sorgen an deine Eltern. Wenn du lieber mit einem Lehrer/einer Lehrerin sprechen möchtest, kannst du dich auch an deinen Klassenlehrer/deine Klassenlehrerin oder die Stufenleitung wenden. Natürlich hat auch der Vertrauenslehrer/die Vertrauenslehrerin und der Schulsozialarbeiter ein offenes Ohr für dich. Wenn du erst einmal anonyme Hilfe möchtest, kannst du die Nummer gegen Kummer anrufen. Telefon: 116111. Ebenfalls anonym kannst du mit JUUUPORT-Scouts sprechen, das geht auch über WhatsApp. Anonym bedeutet übrigens, dass niemand deinen Namen oder deine Nummer speichert. Du kannst also von deinen Sorgen erzählen, ohne dass jemand weiß, wer du bist.
  • NOTFALL. Du hast einen Notfall? So kann dir Schritt für Schritt geholfen werden:
  1. Schritt: Sichere die Beweise und mache Screenshots.
  2. Schritt: Hole dir Hilfe bei einer Person deines Vertrauens (deine Eltern, ein Lehrer/eine Lehrerin oder Schulsozialarbeiter(innen)). Anonyme Hilfe findest du außerdem bei der „Nummer gegen Kummer“, Telefon: 116111 (Mo-Sa: 14-20 Uhr) oder bei juuuport.de, dort gibt es auch die Möglichkeit, über WhatsApp zu chatten.
  3. Schritt: In besonders schlimmen Fällen kannst du natürlich auch die Polizei einschalten.
  4. Schritt: Melde den Nutzer oder blockiere ihn, sichere dir vorher aber unbedingt die Beweise.

Dies sind Inhalte, die wir für den Notfallpass empfehlen. Aber natürlich können diese auch individuell abgewandelt werden. Wichtig ist, dass Schüler*innen den Notfallpass besitzen und wissen, an wen sie sich wenden können, wenn Eltern oder Schule nicht in Frage kommen.

Der Notfallpass für SchülerinnenNotfallpass kostenlos downloaden

Ursprünglich hatten wir den Notfallpass ausschließlich für die Leser*innen unseres E-Books “Schüler digital begleiten” veröffentlicht. Doch wir finden: Er muss allen zugänglich gemacht werden. Deshalb ist der Notfallpass ab sofort auch hier zum kostenlosen Download bereitgestellt.

Der Notfallpass kann für die Klasse runtergeladen und kopiert werden. Auf der freien Rückseite ist Platz für individuelle Hinweise der Schule. Zum Beispiel die Namen der Vertrauenslehrer*innen oder des Sozialarbeiters/der Sozialarbeiterin. Es empfiehlt sich, die gestalteten Notfallpässe der Schüler*innen zu laminieren, so können diese dauerhaft im Mäppchen oder Portemonnaie aufbewahrt werden. Zum Download einfach auf das blaue Feld mit der Aufschrift “DOWNLOAD” unter diesem Link klicken.

Notfallpass Schüler digital begleiten

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