Blogfamilia 2018: Ein Award für meine Kambodscha Reise
Am Wochenende war ich auf der Blogfamilia, eine Konferenz für Elternblogger in Berlin. Als ich im Januar mein Ticket dafür bestellt habe, konnte ich im Bestellprozess eintragen, welche Bloggerin oder welchen Blogger ich für sein soziales Engagement nominieren möchte. Im Rahmen des Blogfamilia Awards werden jedes Jahr drei Blogs für ihr außerordentliches, soziales Engagement gekürt. Ich nominierte mich mit meiner Kambodscha-Reise selbst und hoffte, dass dies noch ein paar andere meiner Kollegen tun …
Ich sah in dieser Nominierung die Chance, noch einmal auf mein Herzensprojekt aufmerksam machen zu können, weil noch immer so viele Menschen – ich gehörte bis vor einem halben Jahr auch dazu – überhaupt nicht auf dem Schirm haben, was da in Kambodscha eigentlich los ist.
Und dann wurde ich am Samstag Abend bei der Verleihung des Blogfamilia Awards auf die Bühne gerufen, Béa Beste hielt eine Laudatio – und ich war prompt wieder in dieser anderen Welt: Als stünde ich inmitten der Kinder in Kambodscha – nur stand ich heute in Berlin vor vielen Bloggerkollegen.
Ich habe den zweiten Platz beim Blogfamilia Award 2018 belegt und es bedeutet mir sehr, sehr viel. Es ist für mich eben nicht irgendein Preis, es ist eine Wertschätzung vor allem von anderen Bloggern. Die sind nämlich die einzigen, die beim Voting teilnehmen dürfen. Es sind also nicht die Leser, die sonst meine Beträge lesen. Es sind Menschen, Mamas, Papas, die wie ich bloggen.
250 Euro für den guten Zweck brachte der Gewinn mit sich – ein großartiger Betrag der vom Blogfamilia Verein an CFI Kinderhilfe gespendet wird. 250 Euro sind für Kinderdörfer in Asien, wie „Light Of Hope“ in Kambodscha, eine Menge! Marianne von CFI und ich haben uns so sehr gefreut!
Knapp sechs Monate liegt meine Reise jetzt zurück. Ich habe meine Geschichte in die Welt getragen und doch vieles nicht erzählt. Manches muss ich noch zu Ende denken, einiges arbeitet noch immer jeden Tag in mir. So fragte mich kürzlich jemand: Kannst du dir vorstellen, noch einmal dort hin zu reisen? Und dann war mein erstes Gefühl: Ich weiß nicht, ob ich das emotional schaffe.
Dabei ist es eigentlich gut, dass ich mich gedanklich von meiner Reise noch nicht „erholt” habe. Dadurch, dass die Bilder in meinem Kopf immer noch so präsent sind, habe ich natürlich auch den Ansporn weiterzumachen: Mich weiter für CFI Kinderhilfe zu engagieren. Und andere davon zu überzeugen, was ich mit eigenen Augen gesehen habe: Wie viel großartiges unsere Spenden dort bewirken!
Gestern Abend saß ich mit meinem Mann noch lange draußen bei einem Glas Wein. Natürlich sprachen wir wieder über Kambodscha und ich fragte ihn, was er davon hält, wenn ich noch einmal so eine Reise machen würde. Vielleicht Thailand oder Sri Lanka? Oder ein ganz anderes Land? CFI Kinderhilfe hat weltweit zehn Kinderdörfer, die ich gerne besuchen und vor Ort etwas bewegen möchte. Mein Mann sagte: Klar, wenn dir das wichtig ist, mach das! Organisatorisch kriegen wir das schon hin! Und dann wusste ich: Er würde das nicht sagen, wenn er nicht an mich glauben würde. Daran, dass ich das schaffe – emotional.
Seine Worte bedeuten mir sehr viel, weil er nach meiner Rückkehr natürlich am meisten mit mir gelitten hat. Er sagte oft zu mir, er haben das Gefühl, ich sei wochenlang gar nicht richtig „zurück gekommen“, also angekommen. In der Tat war ich anders, bin ich anders, seit meiner Reise. Es verändert dich einfach nachhaltig, wenn du nicht nur gesehen hast, wie arm manche Kinder – in Kambodscha jedes Kind – auf der Welt leben müssen. Es verändert dich, wenn du inmitten dieser Kinder gestanden hast. Wenn du ihre Hände berührt und ihr Lächeln gespürt hast.
So lange ich Menschen damit erreichen kann, mache ich weiter. Und wenn ich nur einen einzigen Menschen bewege eine Patenschaft für 37 Euro monatlich zu übernehmen, dann ist schon ein Kind gerettet! Und das kann ich nur, wenn ich reise, mir ein eigenes Bild mache. Wenn ich über mein Erlebtes schreibe und wie im letzten Jahr alles dokumentiere.
Ich bedanke mich bei allen Bloggerinnen und Bloggern, die für mich gestimmt haben.
Ich bedanke mich bei CFI Kinderhilfe für ihr Vertrauen in mich! Und ganz besonders bei Marianne, die mich zur Blogfamilia begleitet und sich am Abend riesig mit mit zusammen gefreut hat.
Und ganz besonders bedanke ich mich beim Spieleverlag AMIGO, die meine Reise als Sponsor unterstützt und somit überhaupt erst möglich gemacht haben.
Hier gibt es noch ein Video zur Blogfamilia:
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Leonie,
ich bewundere Deinen Mut aus der eigenen Komfortzone herauszutreten und ich finde Dein Engagement und die Art und Weise, wie Du Deinen medialen Einfluß dazu einsetzt grandios.
Vielen Dank, daß Du etwas in uns anstößt!
LG Suse